Bremer Berufsqualifizierung (BQ) – erstes Ausbildungsjahr in schulischer Verantwortung

Bremer Berufsqualifizierung – ein Weg in duale Ausbildung
Die Bremer Berufsqualifizierung (BQ) ist ein Ausbildungsangebot im Rahmen der Ausbildungsgarantie des Bremer Senats. Das Ziel der Ausbildungsgarantie ist es, den Übergang in eine Berufsausbildung möglichst ohne den Umweg über das schulische Übergangssystem zu gestalten.
Mit der BQ hat das Land Bremen ein neues Instrument in der bremischen Ausbildungslandschaft geschaffen, das erstmals zum Ausbildungsbeginn September 2015 gestartet ist. Mit diesem Instrument sollen Jugendliche nach der Schule schneller in eine Berufsausbildung gebracht und somit ihr Berufseinstieg verbessert werden.
Gleichzeitig können Unternehmen potentielle Auszubildende kennenlernen und für sich gewinnen.

BQ-Konzept

Die BQ ist ein Angebot der Schulform Berufsfachschule. Auf der Grundlage der Richtlinie über die Bremer Berufsqualifizierung (BQ) vom 26.10.2015 ersetzt die einjährige BQ das erste Ausbildungsjahr im Betrieb. Die Teilnehmenden absolvieren dieses Ausbildungsjahr in schulischer Verantwortung an den Berufsbildenden Schulen. Während dieser Zeit lernen die Jugendlichen in der Schule sowie während der Praxisphasen im Betrieb. Die Lehr- und Lerninhalte entsprechen denen des ersten Ausbildungsjahres in der dualen Berufsausbildung.
Im Idealfall wird bereits während der BQ – spätestens nach dem Abschluss des ersten Ausbildungsjahres – ein dualer Ausbildungsvertrag abgeschlossen und die Teilnehmenden wechseln zur Fortführung ihrer Ausbildung in einen Betrieb. Ziel ist die Anrechnung des ersten schulischen Ausbildungsjahres auf die Gesamtausbildungszeit. Teilnehmende, die die Bremer Berufsqualifizierung erfolgreich absolviert haben und nicht in ein betriebliches Ausbildungsverhältnis gewechselt sind, setzen ihre Ausbildung bei einem Bildungsträger im zweiten Ausbildungsjahr fort.
Die Bremer Berufsqualifizierung wird eingerichtet für einige duale Ausbildungsberufe, für die es regional einen Fachkräftemangel gibt. Die Ausbildung erfolgt in Berufen nach dem Berufsbildungsgesetz oder nach der Handwerksordnung. Die entsprechenden Ordnungsmittel werden angewendet und umgesetzt. Damit bietet die BQ den Teilnehmenden eine anschlussfähige und anrechenbare berufliche Qualifizierung.
Den Teilnehmenden stehen neben den Lehrkräften der Berufsschule auch eine Sozialpädagogin/ ein Sozialpädagoge zur Betreuung und Unterstützung zur Verfügung. Diese berät ebenso die Unternehmen bei Fragen oder Schwierigkeiten.
Zielgruppe
In die Bremer Berufsqualifizierung werden Jugendliche mit Hauptwohnsitz in Bremen aufgenommen, die sich für einen Ausbildungsberuf entschieden haben, noch schulpflichtig sind und sich bisher erfolglos um einen Ausbildungsplatz im jeweiligen Berufsfeld beworben haben. Junge Erwachsene bis zum 25. Lebensjahr können sich ebenfalls bewerben, denn die freien Plätze können auch mit nicht mehr schulpflichtigen Bewerberinnen und Bewerbern besetzt werden. Die Teilnehmenden sind statusrechtlich Schülerinnen und Schüler. Sie erhalten keine Ausbildungsvergütung.
Bewerbung und Aufnahmeverfahren
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen bewerben sich nach einer Beratung und auf Empfehlung der Jugendberufsagentur bei der jeweils zuständigen Berufsbildenden Schule und reichen dort die üblichen Bewerbungsunterlagen ein. In der Schule findet ein Auswahlverfahren unter Beteiligung einer Betriebsvertreterin/eines Betriebsvertreters mit dem Ziel statt, die geeigneten Bewerberinnen und Bewerber für den jeweiligen Beruf auszuwählen. Die Schule teilt den Bewerberinnen und Bewerbern die Entscheidung mit. Am ersten Schultag werden die Teilnehmenden von der Schule aufgenommen.
Organisation
Die Bremer Berufsqualifizierung dauert ein Jahr. Davon gilt das erste Halbjahr als Probezeit. Die wöchentliche Ausbildungszeit orientiert sich am dualen Ausbildungsberuf. Die Urlaubstage sind grundsätzlich in den unterrichtsfreien Zeiten zu nehmen.
Die Teilnehmenden besuchen zusammen mit allen anderen Auszubildenden des jeweiligen Berufs die zuständige Berufsschule.
Der betriebliche Teil der Berufsausbildung beginnt in der Regel mit einem mehrwöchigen Unterrichtsblock an der jeweiligen Schule. Anschließend werden unterschiedliche betriebliche und schulische Lernphasen durchlaufen.
Die Schule schließt eine Vereinbarung mit jedem Teilnehmenden zur Regelung von Aufgaben und Pflichten ab. Mit den Praktikumsbetrieben regelt die Schule in einer Kooperationsvereinbarung die Zusammenarbeit im Rahmen der Bremer Berufsqualifizierung. Diese Praktikumsbetriebe sollen anerkannte Ausbildungsbetriebe sein, in denen die Teilnehmenden ihre Ausbildung im zweiten Ausbildungsjahr fortsetzen können.

 

Anmeldung

Bremer Berufsqualifizierung (BQ)

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